Wort des Monats - Dekadenz

10000 € für Endspielkarten. Ein Champagnerbad. Weihnachtsshoppen in New York. Ein eigener Fußballverein. Eine diamantbesetzte Salatschleuder. Liebe zu Dritt. - Ist das alles Ausruck von Dekadenz? Wir sagen dazu eindeutig: Ja, und? Ist nicht auch Sportfischen dekadent?! Wer isst nicht gerne Südfrüchte im Winter? Bis in die Puppen feiern, wer hat's noch nicht gemacht? Und wer kommt bei genauerem Nachdenken nicht auch zu dem Schluss, dass hinter dem achso harmlos klingenden Hobby "Modelleisenbahnbauen" eine gehörige Portion Dekadenz steckt? Man mag es gut oder schlecht finden, aber: unsere Gesellschaft ist durchweg dekadent!

Der geneigte Leser mag sich an dieser Stelle fragen: "Warum ist dies jetzt das Wort des Monats?" Nun, es ist ganz einfach die suffiziente und vollständige Beschreibung unserer Gesellschaft. Es vereint all ihre Ambivalenz; das Streben nach Glück, unsere immanente Lust an der Selbstzerstörung, aufopferungsvolle Spiritualität auf der einen, hedonistischen Phlegmatismus (e.g.z.b.) auf der anderen Seite, sowohl die künstliche Welt des Monetären, als auch die monetäre Welt des Künstlichen.

Wer all diese Aspekte kurz und treffend vereinen möchte, landet zwangsläufig bei dem schönsten aller Latinismen: Dekadenz. Und ist diese Homepage dekadent? Natürlich.

zurück ins Wortarchiv