Wort des Monats - Kurányi

Das Wort des Monats als Spielplatz für eine alternative Fußballkolumne, eine Konkurrenz zu unserem Monopolkolumnisten AB? Nein, ganz sicher nicht. Eher der Versuch abenteuerlichen Leserwünschen Tribut zu zollen und entgegen dem bisherigen Auswahlschema äußerst aktuelle, wenig zeitlose und hoch frequentierte Wortkombinationen anzubieten. Dies sollte den offenen Dialog zwischen den Administratoren und ihren Verehrern fördern.

Nun gut, befassen wir uns mit Kevin Dennis Kuranyi (es ist übrigens erstaunlich lässig einen Prollnamen der Achtziger Jahre mit einem Prollnamen der Neunziger Jahre zu kombinieren): Kevin Kurányi ist noch für wenige Tage Fußballspieler des FC Schalke 04, wechselt demnächst ins kalte, Rubel-rollende Moskau und macht im Sommer einen langen Urlaub, da er nicht zur WM mitfahren darf. Er wurde in Brasilien geboren, ist in Panama aufgewachsen und besitzt drei Staatsangehörigkeiten: die deutsche, die brasilianische und die panamaische. Seine Familie stammt väterlicherseits ursprünglich aus Ungarn, Kurányis Großvater väterlicherseits wurde noch in Budapest geboren. Sein Vater wuchs im Raum Ludwigsburg auf, ehe er nach Brasilien auswanderte. Das ist die Kurzbiographie von Kevin Dennis.

Nun aber zurück zum eigentlichem Thema: Warum "Kuranyi"? Warum nicht "Schweinsteiger"? Oder "Marin"? Oder "Eckstein"? Ganz einfach, diese Charaktere sind nicht kontrovers genug, oder zumindest werden sie nicht kontrovers genug in den Medien dargestellt. Andere Spieler bieten einfach zuwenig Diskussionspotential und Angrifssfläche und eignen sich daher auch nicht wirklich in den "Wort des Monats"-Annalen einzugehen. Bei K.D. ist das anders, an ihm scheiden sich die Geister: Warum Moskau? Woher dieser Dialekt (Antwort: siehe kompletter(!) zweiter Abschnitt)? Woher kommen diese Formschwankungen? Wieso Fluchtgedanken haben bei einem Länderspiel? Und: Soll er nun mit zur WM oder nicht. Ganz Fußballdeutschland diskutiert und wir beteiligen uns auch an dieser Stelle:

Ja, Jogi, alles richtig gemacht. Wir freuen uns auf Poldi und Mario bei der WM!

So werden wir Weltmeister, wir werden sicher nicht verlieren, denn: "Wenn wir verlieren, dann machen wir einen Waldlauf. Deshalb versuchen wir immer zu gewinnen." (K.D. Kuranyi)

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